Aktion Leuchtturm ARD

Aktion Leuchtturm ARD

[17.07.2022]
Eigentlich wollte sich C. im Rahmen der Aktion Leuchtturm ARD nur mit fünf Leuten zur
Mahnwache vor das WDR-Gebäude in Essen setzen; zur Info rief er kurzerhand den Begründer des Aktionsbündnisses „Leuchtturm ARD“, Jimmy C. Gerum, an. Daraufhin meldete C. seine erste eigene Versammlung an, gestaltete einen Flyer, welcher in verschiedenen Foren – u.a. auch in den Kommunikationskanälen der Partei dieBasis Essen – veröffentlicht wurde und stand so schließlich mit rund 80 Menschen zur Mahnwache vor dem WDR.

Es ist der 14.07.2022, 17:00 Uhr, genau 233 Jahre nach dem Sturm auf die Bastille und genau ein Jahr nach dem historischen Versagen des WDR hinsichtlich einer rechtzeitigen Warnung der Bevölkerung vor der Flutkatastrophe im Ahrtal. Den Termin hat Jimmy C. Gerum ganz bewusst für diese bundesweiten friedlichen Appelle an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gewählt.

Mit zahlreichen Plakaten, zwei kurzen Ansprachen und zwei persönlich übergebenen Briefen an die Essener WDR-Mitarbeiter versuchen die meist weiß gekleideten Aktions-Teilnehmer und -Teilnehmerinnen ebendiesen die Grundsätze des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wieder in Erinnerung zu rufen. Sie fordern Multipolarität, Ausgewogenheit, Staatsferne, Ehrlichkeit und Unabhängigkeit anstelle einer „medialen Massenverblödung“, wie sie Peter Scholl-Latour einmal bezeichnete, welche zudem seit zweieinhalb Jahren auch noch Angst, Hass und gesellschaftliche Spaltung befördert.

Aber beim WDR in Essen ist scheinbar niemand zu Hause und die Appelle treffen auf menschenleere Fenster mit halb heruntergelassenen Rollos. Hat den Informationsprofis niemand Bescheid gesagt oder interessieren sich die lokalen Journalisten und Journalistinnen nicht dafür, was direkt vor ihrem Haus passiert? Haben sie etwa den Bericht über eine weitere Versammlung von „rechtsextremen Verschwörungstheoretikern“ schon vor Veranstaltungsbeginn fertig oder verstecken sie sich einfach nur vor der Konfrontation mit den im Brief aufgelisteten 44 kritischen Fragen?

Ein weiteres Mal wird die friedlich und sachlich vorgetragene Bitte um Dialog wortlos ignoriert. Wo soll das hinführen?
Ein Aufruhr ist die Sprache der Ungehörten“, sagte Martin Luther King.
Auch wenn hier mit Sicherheit niemand einen Aufruhr will, so ist es die Sorge um die Verletzungen der unabhängigen Berichterstattung und die offenkundig mediale Desinformation durch den ÖRR, die auch die an diesem Tag wieder zahlreich anwesenden Mitglieder der Basis immer wieder friedlich auf die Straße treibt.

Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird angeregt fotografiert und diskutiert, auch wie man durch einen Zahlungsstopp der Rundfunkbeiträge der eigenen Unzufriedenheit über den Zustand des ÖRR Ausdruck verleihen kann. Ein Teilnehmer berichtet aus den USA, wo die Bürgerinnen und Bürger aus Enttäuschung über die verfälschende Berichterstattung aus dem Radio einfach selber lokale Rundfunksender gründen. Ist das der Weg, während Glaubwürdigkeit und Relevanz des WDR und des gesamten ÖRR immer weiter erodieren?

Ein großer Dank geht an die etwa vier Essener Polizisten, die diese friedliche Versammlung, wie schon so oft in den zurückliegenden Monaten, mit großer Professionalität und Besonnenheit begleiten.

Um 19 Uhr löst sich die Veranstaltung auf und dieBasis Essen gratuliert C. ganz herzlich zu dieser gelungenen Aktion.