Flachkräftebooster
[02.12.2022]
Boah, nee… – Ist das nun eine Auffrischungs-Satire oder eine ermüdende Fortsetzung des Überraschungserfolges von „Flachkräfteüberschuss – erster Teil“?
Doch seht selbst! Es geht auch diesmal um eine Anschlussverwendung unserer gesellschaftlichen „Eliten“ nach dem ganzen Chaos.
Dank seiner exzellenten transatlantischen Kontakte ist Frank-Walter Steinmeier glücklich bei der Ramstein Air Base als Hausmeister untergekommen. Besonderes Talent zeigt er vor allem im Stiefelputzen und bei der Rasenpflege. Immer wenn es erforderlich ist, schnell Gras über eine Sache wachsen zu lassen, ist er ein bereitwilliger Helfer.
Um die letzten Gemeindemitglieder spirituell wieder stärker zu binden, haben die beiden Staatskirchen in einem ehemaligen Konformisten-Kloster eine ökumenische Selbstverleugnungsstätte eingerichtet. Die vielfältigen Workshops richten sich an die ganze Familie und bieten folgende Möglichkeiten:
- Textiles Gestalten von Regenbogen-Accessoires oder -Fahnen
- Die Sau durchs Dorf jagen
- Mitmachrunden zu den 10 Energiespar-Geboten
- Meditatives Haubitzenschießen
- Tanzkurse um das Goldene Pfizer-Kalb
- Nachsingkreise zu Regierungserklärungen und Pressemitteilungen
Zum Abschluss des bewusstseinsverengenden Seminars findet eine (natürlich nur symbolische) Querdenkerverbrennung statt. An dem herabglühenden Scheiterhaufen können die jüngsten Gemeindemitglieder dann noch ein urgemütliches Stockbrotbacken erleben.
Eine Vermittlungsagentur für faule Ausreden freut sich sehr, in dem gelernten Kaufmann Jens Spahn einen kompetenten Abteilungsleiter für das neue Segment „Bitte verzeiht mir alle!“ gefunden zu haben. Nun kann die Agentur für ihre gescheiterten Kunden aus Politik, Wissenschaft und Prominenz alles komplett aus dem exquisiten Portfolio anbieten: Faule Ausreden, scheinheilige Entschuldigungen und ein neues Betätigungsfeld, das passgenau auf die umfassende Inkompetenz des Kunden zugeschnitten ist.
Ihr unsicheres Auftreten und das verheerende Zeugnis ihres letzten Arbeitgebers erschwert die Vermittlung von Christine Lambrecht erheblich. So verbringt sie leider erfolglos viele Tage in Begleitung ihres Sohnes auf den Gängen der Arbeitsagentur. Gemeinsam vertreiben sich die beiden die Zeit mit dem Spielen von
!!! Vorsicht alle beiseite. Da kommt wieder freudestrahlend Andy Scheuer auf seinem E-Scooter den Korridor entlang gesaust !!!
So, wo waren wir stehen geblieben? …….mit dem Spielen von Panzer- oder Hubschrauberquartetts. Lambrechts letzte Anstellung hat bei beiden ein gewisses Anfangsinteresse an den sonderbaren Fahrzeugen mit den lustigen Rohren, Flügeln und Rädern geweckt.
Nicht ohne Hintergedanken organisierte die Schwesterpartei CSU die Wiedereingliederung des CDU-Patrons Friedrich Merz. Aus dem lange verschollenen Sondervermögen von Franz Josef Strauß finanzierte der Freistaat Bayern die Auferstehung des Weltraumabenteuers „Bavaria One“. Das unionsinterne Auswahlverfahren für den Kommandeur der Mondmission gewann erwartungsgemäß der Vorzeigepilot Merz dank seiner hochgeschätzten Verachtungskraft und Hybris. Voller Ungeduld, endlich auf die ganze Menschheit herabblicken zu können, terminierte das durchsetzungsstarke Alphatier mit knappen Anweisungen auf einem Bierdeckel eigenmächtig den Take-off noch vor der Fertigstellung der Rückreisekapsel und beobachtet seitdem aus einer sicheren Entfernung von 384.403 km die Kür der Unionskanzlerkandidaten.
Bei der Karlsruher Wahr – und Schließgesellschaft hat Stephan Harbarth dank seiner guten Vorkenntnisse eine Schlüsselstellung in der Abteilung für Langzeitschließfächer bekommen. Wer immer die Wahrheit, oder auch nur einen kleinen Teil davon, in seinen Besitz gebracht hat, kann sein Eigentum in einem der Schließfächer sicher verwahren. 100%ig geschützt vor Hass und Hetze, vor freier Wissenschaft, vor russischen Trollen oder vor fundierten Rechtsklagen können die Einlagen unter seiner Aufsicht zu historischen Irrtümern reifen.
Die Laienspielgruppe der Entzugsklinik Karlskoks gab gestern Abend die Premiere ihres selbst geschriebenen Stückes „Moby Dick“, mit einem echten Klabauterbach in der Hauptrolle des Kapitän Ahab. Wie kam es dazu?
Nachdem sich immer weniger Besucher für den Themenpark Pandemisialand interessierten und man dann auch noch immer häufiger schallendes Gelächter aus Lauterbachs Geisterbahn hörte, war der beliebte Gesundheitsminister wieder auf der Suche nach einer neuen Anschlussverwendung. Das Jobcenter machte jedoch einen erfolgreichen Aufenthalt in der Entzugsklinik Karlskoks zur Voraussetzung einer weiteren Arbeitsvermittlung. Unvergessen blieb den verstörten Zuschauern des Theaters an diesem Abend die monumentale Schlussszene. Auf einer riesigen Killervirenmutation aus weißem Pappmaché, die durchsiebt von hunderten Boosterharpunen verendet, ringt Kapitän Ahab – verlassen von seiner gesamten Mannschaft und verfangen in zahllosen Lügen – mit einer überdimensionalen Pinocchio-Nase als Beinprothese um den Endsieg über seine verhasste Pandemie.